Trettmann wuchs auf in der Fritz-Heckert-Siedlungim heutigen Chemnitz. Früher war die Siedlung das weitgrößte Neubaugebiet der DDR: ein Ort, der für Fortschritt und Wohlstand stand, der seinen Bewohnern sozialen Status und Komfort bieten sollte. Schon als Kind konnte er wegen der günstigenHöhenlage des Heckert Gebiets im Westradio die neuesten R'n'B-und Disco-Hitshören; später begeisterten ihn Rap und Breakdance. In den frühen Neunzigern kamen dann Reggae und Dancehall aus Jamaika hinzu. Trettmann war Teenager, als die Mauer fiel. Mit der Wende änderte sich seine Umgebung. Seine Siedlung verkam zum sozialen Brennpunkt, um ihn herum stürzten Freunde und Bekannte ab. Inmitten des Zeitenwandels entdeckte er die Musik als seinen persönlichen Fluchtweg. Er begann, Partys zu veranstalten, zog nach Leipzig, um sein eigenes Soundsystem zu gründen und schließlich auf Deutsch zu singen. Doch trotz des Szenehypes wollte der Durchbruch nicht kommen.
2017 wurde sein persönliches Wendejahr. Mit der Veröffentlichungseines zweiten Albums #DIY erreichte Trettmann seinen großen Durchbruch. #DIY wurde zu einem modernen Klassiker, das Genregrenzen überwand, indem es Dancehall, Trap- und Grime-Elemente miteinander verband. Dieser einzigartige Stil macht Trettmann bis heute zu einem der gefragtesten Künstlern Deutschlands.
Sein 2019 veröffentlichtes Album „Trettmann“schießt direkt auf Platz 2 der deutschen Charts. Nach der Corona Pause und einer Auszeit von insgesamt drei Jahren, kehrte Trettmann 2023 zurück mitseinem Album „Insomnia“, dass gleichzeitig die gemeinsame Ära mit KitschKrieg abschließt. In dem Album verarbeitet Trettmann die Trennung zu seiner langjährigen Lebenspartnerin. Es geht um das Ende einer Liebe, um Kummer und Schmerz, aber auch von Neubeginnen.